Das Gemälde „Besuch des Zarewna-Klosters“ wurde 1912 von Surikov geschrieben. Dies ist die letzte bedeutende Arbeit des großen Künstlers.
In dieser historischen und alltäglichen Arbeit spricht der Künstler nicht über ein bestimmtes historisches Ereignis, sondern über das Leben im vorpetrinischen Russland. Da für die Prinzessin in dieser Zeit aus religiösen Gründen eine Heirat fast unmöglich war, war der einzige Weg für sie der Weg zum Kloster. Der Moment des Besuchs des Klosters, in dem das Mädchen leben musste, beschreibt Surikov in seiner Malerei.
Die Hauptrolle in der Zusammensetzung der Leinwand wird der Prinzessin gegeben, die unter den Bögen des Klosters eintrat. Auf der Prinzessin schöne Kleider, verziert mit Gold und Silber, auf der Krone
Vor der betitelten Herrin verbeugten sich Diener und Nonnen in schwarzen Roben. Neugierig, vielleicht neidisch, schauen sie sie an. Der Raum wirkt geheimnisvoll wegen des Lichts der flackernden Kerzen.
Mit großer Geschicklichkeit vermittelt der Künstler die geistige Reinheit der Prinzessin. Das Gesicht des Mädchens erhellt eine kindliche Verträumtheit und einen wahren Glauben. Da ist das Mädchen und der Charme der Jugend. Weiche Haut mit warmem Rouge, blondes Haar, sehr schön gezeichnete Lippen, klare graue Augen – vor uns ist ein wunderschönes junges Mädchen, das schöne Kleidung und Unterhaltung zu genießen weiß und sich mit Krankenschwestern und Müttern täuschen lässt.
Was erwartet die Prinzessin nach ihrer Tonsur? Der strahlende Jüngling verschlingt den Schoß des Klosters, und der Blick wird apathisch und gleichgültig. Der Künstler vergleicht und kontrastiert den naiven Glauben, die hellen Hoffnungen der jungen Prinzessin mit der düsteren Enttäuschung der Nonnen, die längst keine Freude am Leben oder an der Religion haben.