Leben und Freizeit der Bürger im mittelalterlichen Europa. Burger

Im Leben der städtischen Unterschichten blieben die Züge des bäuerlichen Lebens und der Bräuche erhalten. Eine andere Sache – das Leben der reichen Bürger. Die Bürger bevorzugten zunehmend Komfort und Luxus, zeigten sie aber nicht. Ihre Häuser waren mit soliden Möbeln eingerichtet. Das Leben eines reichen Bürgers unterschied sich kaum vom Adel.

Energische Wirtschaftsbürger sind es gewohnt, die Zeit zu schätzen, die sie nicht mehr wie die Bauern nach der Sonne, sondern vor der Rathausuhr festsetzen. Wenn der Bauer nur wissen mußte, was in seinem Dorf vorging, blieb der Bürger in Kontakt mit den fremden Kaufleuten und wußte, was in der Welt geschah. Er interessierte sich mehr für die Politik als der Bauer, von dem sein Wohlergehen abhing, und manchmal vom Leben.

Die Stadtbewohner wussten nicht nur, wie sie arbeiten sollten, sondern auch, um ihre Freizeit zu verbringen. Sie gingen zu den Ritterturnieren, pilgerten zu christlichen Schreinen, besuchten Veranstaltungen an Feiertagen, Sportwettkämpfe. In den Rathäusern wurden oft Bankette und Tanzabende für Ehrengäste und Familien der Stadtverwaltung organisiert.

Es ist überraschend, dass die Geschmäcke mittelalterlicher Städte auffallende Kontraste aufweisen. Zu ihren Lieblingssendungen gehörten Aufführungen von Jongleuren – mittelalterliche vagabundierende Künstler und schreckliche öffentliche Hinrichtungen, die die ganze Familie beobachtete. Die Nerven eines mittelalterlichen Mannes waren stark, er gewöhnte sich an den Anblick von Blut und Tod aus der Kindheit.


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Leben und Freizeit der Bürger im mittelalterlichen Europa. Burger